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Sonntag, 7. Februar 2016

Kurzer Ausflug in die Kindheit

Mein Sonntag begann, wie die meisten Tage, um 6.30 Uhr. Um die anderen Familienmitglieder nicht zu wecken, schleiche ich mich zur Kaffeemaschine und danach zu meinem Buch, um dort die ersten Minuten des Tages in aller Ruhe genießen zu können.





Nach dem Kaffee herrscht immer noch absolute Ruhe. Die nutze ich, um strickend ein Hörbuch zu hören. Bis vor kurzem habe ich immer behauptet, keine Hörbücher zu mögen, denn seitdem ich lesen kann, habe ich lieber selbst gelesen, als vorgelesen zu bekommen. Doch seit einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass ich viel weniger lese als früher. Das bedauere ich sehr, das liegt jedoch daran, dass ich seit ca. 2 Jahren in meiner Freizeit entweder an der Nähmaschine sitze oder eben Strick- oder Häkelnadeln in der Hand halte. Und all' das ist eben nicht kompatibel mit dem Lesen. Also versuche ich es jetzt einmal mit Hörbüchern. Und ich muss sagen, es gefällt mir eigentlich ganz gut.


Das soll Mal eine 1,60 x 1,20 große Decke werden - ein langer Weg (und viele Hörbücher liegen noch vor mir


Und während ich so vor mich hinstrickte und dem Hörbuch lauschte, fiel mein Blick auf die nun knospenden Zweige von letzter Woche. Ich freue mich sehr über diese Blüte und habe sie gleich dazu genutzt, mal wieder einmal das Makroobjektiv vor die Kamera zu schrauben.






Inzwischen ist auch der Rest der Familie wach. Nach dem Frühstück backe ich zusammen mit der kleinen Tochter einen Zitronenkuchen mit echten Zitronenstückchen. Obwohl ich ihn schon einige Male gebacken habe, bin ich immer noch in der Erprobungsphase. Beim ersten Mal schmeckte er so dezent nach Zitrone, dass er nicht als Zitronenkuchen bestand. Beim zweiten Mal war er sehr, sehr bitter geworden, beim dritten Mal sah ich zum ersten Mal Anlass zur Hoffnung und dachte nun, dass ich ihn jetzt nun perfektioniert hätte. Naaa jaaaa, vielleicht habe ich es jetzt mit der Zitrone eine klein wenig übertrieben, denn er ist doch sehr sauer geworden. Aber eigentlich ganz lecker. Und die mittlere Tochter behauptet sogar, es sei einer ihrer Lieblingskuchen. 




Am vergangenen Dienstag habe ich von meinem Mann auf Anregung meiner kleinen Tochter sechs von ihr ausgesuchte wunderschöne weiße Rosen geschenkt bekommen. Leider hielten sie nicht ganz so lange, so dass ich sie heute zum Trocknen aufgehängt habe. Es sind wirklich so schöne dicke Rosen gewesen, dass ich es sehr bedauere, dass sie nun am Verwelken sind.





Am späten Vormittag machten mein Mann, unsere jüngste Tochter und ich uns auf den Weg in die Sonne. Dabei kamen wir an einem Pferdestall in unserer Nähe vorbei, und unsere sonst so ängstliche Tochter wollte unbedingt die Pferde streicheln. Mit meiner Hilfe klappte das dann auch.





Seit einiger Zeit wollten wir ihr schon den Wunsch erfüllen, reiten zu lernen. Nun nutzten wir die Gunst der Stunde und gingen gleich zu der dort in der Nähe liegenden Reitställe, um uns zu informieren, wie es dort mit dem Reitunterricht aussähe. Auf der Suche nach einem Ansprechpartner gingen wir durch die Ställe, und ich fühlte mich unendlich viele Jahre in meine Kindheit zurückversetzt, als ich selbst geritten bin, der Pferdestall mein liebster Aufenthaltsort und der Pferdegeruch mein Lieblingsduft war. Wir hatten Glück und trafen einen sehr netten Mitarbeiter dieses Reitstalls, der uns nicht nur die notwendigen Informationen gab, sondern, nachdem wir uns alle Pferde angeschaut hatten, sogar noch fragte, ob unsere Tochter wohl noch Lust hätte, auf einem kleinen Pony zu reiten. Ein strahlendes Gesicht war Antwort genug und so wurde ein Pony (nur etwas größer als ein Shetland-Pony) von der Koppel geholt, gesattelt und uns an einer Führungsleine übergeben mit der Aufforderung, nun draußen auf der wirklich sehr großen Anlage herumzugehen. Ich bin jetzt noch sprachlos wegen des Vertrauens, das er uns entgegenbrachte, denn er wusste rein gar nichts von uns. Wir gingen ca. eine halbe Stunde spazieren, und unsere Tochter, die sonst so ängstlich und zurückhaltend ist, "striegelte" das Pony, gab ihm Leckerlies und saß vollkommen entspannt, sich nur mit einer Hand festhaltend, auf dem Pferd.



Das war für mich die perfekte Stunde. Auf der einen Seite fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt, auf der anderen Seite ließ das Glück meiner Tochter mein Herz höher schlagen. Und für uns steht jetzt fest: Im März soll unsere Tochter dort anfangen zu reiten.

Das waren nun sieben Dinge, für die ich am Sieben Sachen Sonntag meine Hände gebraucht habe und die wie immer von Anita von Grinsestern gesammelt werden. 

Heute Abend werde ich noch meine Tochter und ihren Freund vom Flughafen abholen. Sie waren 5 Tage in meinem Traumreiseland: Island, und ich bin schon sehr gespannt, was sie alles berichten werden. 

Ich wünsche allen anderen einen ebenso schönen Sonntag, wie ich ihn hatte! Und Anita, dass sie ihre Flugangst (und den Flug natürlich) gut überstanden hat.




8 Kommentare:

  1. Warum beginnst du nicht auch wieder zu reiten? Klingt, als ob es dir auch viel Spaß gemacht hat. Viel Vergnügen beim Reiten!

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    1. Ja, das stimmt. Ich denke ernsthaft darüber nach, wieder anzufangen. Allerdings habe ich inzwischen alles komplett verlernt - mal sehen, ob es Anfängerkurse für Erwachsene gibt.

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  2. Das sieht nach einem perfekten Sonntag aus. Gegen Ausflüge mit Reitbeteiligung hätten wir auch nichts:o)

    Liebe Grüße
    Manu

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    1. :) ja, wenn du in der Nähe von Berlin wohnen würdest, könnten wir uns ja zusammentun...

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  3. Was für ein schöner Sonntag! Ich freue mich, dass deine kleine Tochter mit so viel Freude und Selbstsicherheit diese neue Erfahrungen machen konnte. Hoffentlich habt ihr alle noch viel Spaß daran!

    Ich selbst habe auch erst mit der Werkelei zu Hörbüchern gefunden. Wenn ich nebenher nichts tue, schlafe ich nämlich ein.

    Liebe Grüße,
    Sabrina

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  4. Vielen Dank! Ich bin schon sehr gespannt, wie es werden wird, wenn es beim Reitunterricht "Ernst" wird. Hoffentlich lässt sie sich dann nicht abschrecken, wenn es einmal ein wenig schwieriger wird...

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  5. Ohh wenn ich die Fotos so sehe wird mir ganz weh ums Herz, mussten wir doch unseren treuen vierbeinigen Weggefährten nach 16 Jahren auf seiner letzten Reise begleiten, 1 Jahr ist es nun schon her, aber uns fehlt der Dicke immer noch sehr,... Wie schön, dass ihr eurer Kleinen das Reiten ermöglicht, die Liebe zu Pferden wird sie immer begleiten... Eine schöne Woche wünsch ich euch!

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    1. Liebe Lexxi, das ist ja sehr traurig. So ein Vierbeiner kann einem doch unheimlich ans Herz wachsen, ich habe das mit unserem Hund und den Katzen gemerkt. Ich freue mich auch schon auf das Reiten meiner Tochter, denn so kann ich mich auch wieder häufiger in einem Pferdestall aufhalten - und wer weiß: Vielleicht beginne ich ja doch auch mal wieder...
      Viele liebe Grüße

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