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Sonntag, 2. August 2015

Das Stricken und ich - Teil 2

Wie ich hier bereits schrieb, entdeckte ich mit dem Garnstudio DROPS unddem entsprechenden Online-Shop Lanade mein persönliches Wollparadies. Ganz neue Möglichkeiten eröffneten sich mir, und ich begann verstärkt, auch Kleidung für mich zu stricken. Das bekam natürlich auch mein Mann mit, der sich daraufhin vor drei Jahren einen  von mir gestrickten Pullover zu Weihnachten wünschte. Ich strickte wie ein Weltmeister, stellte mir selbst eine Falle, indem ich aus der eigentlichen Jacke einen Pullover mit Reißverschluss im Kragen strickte. Hier war mir zum Glück die freundliche Inhaberin von Lanade eine große Hilfe.
Die Überraschung unter dem Weihnachtsbaum war weniger die Tatsache, dass es einen Pullover gibt, sondern ob ich es geschafft hatte, ihn fertigzustellen. Denn die Zeit war knapp. Mein Mann äußerte den Wunsch recht kurzfristig, dann war die Wolle nicht am Lager und dann hatte ich in einer falschen Größe begonnen zu stricken. Um fertig zu werden, stand ich in der gesamten Vorweihnachtszeit immer spätestens gegen 5.00 Uhr und strickte dann, bis ich die ersten Kinder für die Schule wecken musste. Schön war, dass um die Zeit auf Kabel eins immer Doppelfolgen von "Unsere kleine Farm" kamen - nach dieser Serie war ich als Kind süchtig und freute mich sehr, sie nun gucken zu können. Für mich hatte diese Serie auch nach all' den Jahren nichts an Reiz verloren, und ich freue mich schon, wenn meine Kleinste sie gucken kann.



Der Pullover war sogar eine Woche vor Weihnachten fertig, meinem Mann gegenüber jedoch behauptete ich, dass ich etwas mehr als die Hälfte gestrickt hätte - etwas Weihnachtsüberraschung musste doch sein.






Ach, die vielen, vielen unfertigenProjekte (von Insidern auch UFOs genannt) dürfen an dieser Stelle natürlich nicht fehlen. Das waren meist Pullover für mich, die am zweiten Ärmel scheiterten (keine Lust mehr gehabt) oder an fehlender Wolle (letztes Knäuel dieser Farbpartie) oder an schlechter Passform.

Ich versuchte mich recht erfolglos am Verstricken von Filzwolle. Die Hausschuhe, die ich meiner kleinen Tochter strickte, sahen süß aus mit ihrer Marienkäferform, hatten jedoch unter der Sohle einen Knubbel, was das ohnehin recht wackelige Laufen einer Andertalbjährigen noch unsicherer machte. Zu vielen überflüssig gekauften Wollknäueln kam also auch noch Latexmilch für die rutschfeste Sohle hinzu. Eine Tasche hatte ich mir gefilzstrickt (heißt das so?). Die wurde so lächerlich klein, dass ich sie in einer anderen Farbe noch einmal für meine kleine Tochter strickte. Meine Tasche fristet immer noch ihr trauriges Dasein in einer Schublade. Warum ich sie nicht wegwerfe? Sie haben keine Ahnung, wie langweilig das Stricken war - schließlich muss man einen wirklich großen Lappen stricken, um hinterher so ein kleines Teilchen herauszubekommen - das konnte ich nicht einfach entsorgen. Was wirklich schön geworden ist, sind kleine Handschuhe für die Jüngste. Die trug sie sehr gerne, und die hielten auch sehr warm. Von diesem Erfolgserlebnis motiviert bestellte ich Wolle für weitere, größere Paare und --- stagnierte. Ich hatte wohl im Motivationsübschwang vergessen, wie ungern ich mit einem Nadelspiel stricke. Anders, besser ausgedrückt: ich HASSE Nadelspiele. Bis zum Daumenloch des ersten, des rechten Handschuhs bin ich gekommen. Auch dieses Ufo wartet auf die Vollendung, die nie kommen wird, denn Töchterchen ist zu groß geworden.

Mit zunehmender Nähleidenschaft ließ das Stricken immer mehr nach. Richtig im Strickflash war ich im vergangenen Herbst, als ich mir überlegte, meinem Mann einen Pullover im Faire Isle-Stil zu stricken. Das war ein Projekt, das mich herausforderte. Doch diesmal hatte ich früh genug begonnen, um ganz klammheimlich und ohne Wissen des Mannes zu stricken. 7 Staffeln Grey's Anatom später war er fertig, yeah. 






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